Eine ehemalige Mülldeponie als Ausflugsziel? Klar, das 45 Hektar große Areal von :metabolon in Lindlar hat sich inzwischen zu einem Besuchermagnet entwickelt und bietet zahlreiche Stationen in Sachen Umweltbildung. Auch das Rösrather Begegnungscafé hat im Rahmen einer Projektwoche zum Thema Mülltrennung einen Ausflug zum ehemaligen Entsorgungszentrum organisiert. Mit Unterstützung der Katholischen Kirchengemeinde sind die Ehrenamtlichen des Begegnungscafés mit 25 Personen in das heutige Freilichtmuseum gefahren – unter ihnen Eltern und Kinder mit und ohne Migrationshintergrund.
Die Fahrt zur Mülldeponie bildete den Abschluss einer Projektwoche, die sich mit dem Thema Mülltrennung beschäftigt hat. Auf Initiative der ehrenamtlichen Leiterin des Begegnungscafés, Monika Zeckai, und mit Unterstützung durch Umweltpatin Silke Klemm hat man sich gemeinsam mit Flüchtlingsfamilien angeschaut, warum in Deutschland Müll getrennt wird und welcher Abfall wohin gehört. Darüber hinaus wurde rund um das Begegnungscafé eine Müllsammelaktion organisiert. Ausgestattet mit Greifzangen und Müllsäcken hat man in Kleingruppen unachtsam weggeworfenen Müll aufgesammelt, um auf diesem Weg die Themen Entsorgung und Umweltverschmutzung in den Fokus zu rücken.
Die Fahrt nach Lindlar bildete zum Abschluss das Highlight. Ein Weg von 360 Treppenstufen führt hinauf auf die Spitze des Müllbergs. Dieser ist ein übergroßer Tartanhügel und dient als Aussichtspunkt auf die umliegende Landschaft. Am Rand der Treppenstufen stehen unzählige Mülltonnen. In dem Fall stinken die Tonnen nicht, sondern sind zum Lernen da. Wer den Deckel öffnet, bekommt etwas zu den Themen Recycling, Energie, Klimaschutz und Müll zu hören. Auch eine familiengerechte Führung war Teil des Programms und drehte sich inhaltlich ebenfalls um die Themenfelder Nachhaltigkeit und Umgang mit Ressourcen.
Mit der Projektwoche wollte das Team des Rösrather Begegnungscafés ein stückweit dazu beitragen, Geflüchteten die Unsicherheit im Umgang mit den neuen Herausforderungen des Alltags zu nehmen. Schließlich werden viele Dinge ganz anders als in der Heimat gehandhabt. Hierzu gehört auch der Umgang mit Müll. Dies führt manchmal zu Konflikten mit anderen, die nicht verstehen können, dass „Selbstverständlichkeiten“ nicht umgesetzt werden. Es braucht also jemanden, der nicht anklagt, sondern erklärt, damit der neue Alltag kein Hürdenlauf wird. Genau an dieser Stelle hat das Angebot des Begegnungscafés angesetzt und stieß auf positive Rückmeldungen.
Das Rösrather Begegnungscafé ist ein offener Treffpunkt der „Guten Nachbarschaft Rösrath“ für alle Rösrather, egal ob alteingesessen oder zugewandert. Außerhalb der Schulferien trifft man sich immer dienstags in den Räumlichkeiten des JuZe Rösrath in der Bensberger Straße von 16:00 Uhr bis 18:00 Uhr. Neben kleinen Snacks und warmen Getränken stehen das Kennenlernen und der gemeinsame Austausch im Vordergrund.